Montag, 12. November 2007

Dark Prague

Die andere Seite von Prag findet sich dann in ein paar Tagen dort: flickr. Und gleich vorweg möchte ich feststellen, dass mir Prag gefallen hat. Nicht, dass durch die ersten Bilder der falsche Eindruck entsteht. Mir hat Prag gefallen (bis zu meiner kleinen Unpässlichkeit) und es war sehr angenehm, wieder mal "rauszukommen". Aber das hier muss auch sein.

Darum weise sich aus, wer kann: Diese Bilder sind nur Ausschnitte aus dem, was man auf der Karlsbrücke mitten in Prag zu sehen bekommt. Besonders spannend, dass kaum jemand von den abgebildeten Personen dort auch noch persönlich anzufinden ist. Stellt sich die Frage, inwiefern man sich vertreten lassen kann. Das Argument, das die Bilder vielleicht alt seien und man ja auf älteren Bildern viel jünger aussieht, kann hier wohl nicht geltend gemacht werden. Teils standen da auf der Brücke Mädels und Burschen rum, die bestenfalls ihr bestes Alter erreicht haben (und das liegt bekanntlicherweise im Jahr 2007 bei etwa neunundzwanzig Jahren plus minus vier), aber niemals so alt waren, wie auf den Fotos der Ausweise. Dort dorfte ich interessanterweise auch nicht fotografieren bzw. es war den Künstlern und Künstlerinnen (oder soll man eher den Terminus Verkäufer anstelle von Künstler verwenden?) nicht ganz recht. Mich persönlich würde noch der Tagesumsatz der pickpockets auf dieser Brücke interessieren. Vielleicht ist's ja nur ein Gerücht und es passiert dort gar nichts, wenn man die Anzahl der Personen mit einkalkuliert, die da mehr oder weniger ziellos auf der Brücke umherstehen und -laufen. Persönlich beklaut wurde ich, und das muss nun auch mal in aller Deutlichkeit gesagt werden, meiner Gegenstände und Wertsachen selten im Ausland, sondern eher im Inland.

The "dark side of prague" kann man aber auch vorfinden. Als erstes muss man sich einmal klarmachen: Das hier ist nicht Sylt. Und von der Steiermark sind wir auch meilenweit weg. Also fehlt's an persönlicher Stadtkenntnis und man verlasse sich auf die im Reiseführer vorgeschlagenen Routen. Deren drei sind wir abmarschiert und was konnte man da vorfinden? Nichts besonderes. Die schöneren Sachen (siehe flickr) haben wir selbst entdeckt.

Und was war nun auf den drei vorgeschlagenene "Walks" zu finden? Zerfallene Einkaufshallen, verlassene U-Bahnstationen, Feiertagsarbeit, Verkehrserziehung mit einfachsten Mitteln, versperrte Durchgänge mit Videoüberwachung, Graffiti, ungepflegte Gehwege, Radwege mit Stufen, verlassene Gebäude, Deals, abgebröckelte Fassaden, ... Aber seht selbst:



Drum empfiehlt sich, die Stadt einfach anzusehen und auf den Reiseführer nicht allzuviel Wert zu legen.

So long, Wolfgong

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Bei so viel Zerfall fühlt man sich gleich wie zu Hause.